„Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassens: Zulassen – Weglassen – Loslassen“
Ernst Ferstl
Unser ganzes Leben bedeutet immer auch „Lassen“
Manchmal geschehen Dinge, die wir nicht ändern können. Diese müssen wir dann zulassen. Oftmals wehren wir uns innerlich dagegen, etwas zuzulassen oder geschehen zu lassen, das sich unserer Kontrolle entzieht, aber nur durch das Zulassen können wir dem Leben dann eine neue Richtung geben.
Genauso müssen wir auch lernen unsere Gefühle und auch unsere Ängste zuzulassen. Denn nur dann können wir uns über uns bewusst werden, Veränderung bewirken oder uns auf Neues einlassen.
Auch das Weglassen ist sehr wichtig. Sich auf das Wesentliche konzentrieren und den Mut haben zum Weglassen kann das Leben sehr vereinfachen. Wir besitzen viele Dinge, die wir nicht wirklich brauchen oder hasten von einem Ereignis zum nächsten. Häufig bedecken wir damit nur eine innere Leere. Wir sollten uns also ganz bewusst fragen, was wir wirklich benötigen und wie wir unsere Zeit verbringen und uns dann überlegen, was wir weglassen können, was uns vielleicht nur hemmt. Denn genauso, wie es sich mit leichtem Gepäck leichter reisen lässt, so ist auch unsere Reise durch das Leben einfacher und sicher auch erfüllter, wenn wir uns auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren und Unnötiges weglassen.
In unserem Leben müssen wir auch immer wieder loslassen. Zum Beispiel von Dingen, Menschen, Gedanken, Wünschen, Erwartungen und Ängsten. Wenn wir loslassen können, werden wir innerlich frei uns weiter zu entwickeln, während ein Festhalten im falschen Sinne uns oder andere an der Weiterentwicklung hemmen kann. Wenn ich zum Beispiel für mein Leben etwas geplant habe, das sich dann aber aus irgendwelchen Gründen nicht mehr realisieren lässt, so würde ein stures Festhalten daran mir die Möglichkeit nehmen neue Wege zu finden, neue Pläne zu machen. Es geht nicht darum etwas schnell aufzugeben, wenn sich Hürden auftun, sondern darum, zu erkennen, wann ein Festhalten sinnlos und ein Loslassen nötig ist.
Auch negative Erlebnisse und Gefühle blockieren uns, doch gerade hier fällt uns das Loslassen häufig schwer, weil es immer auch damit verbunden ist, sich mit diesem Gefühl oder Erlebnis und somit auch mit sich selbst auseinanderzusetzen. Wenn wir hier aber nicht loslassen, dann können alte Ängste, entstanden durch schlechte Erfahrungen und Enttäuschungen, oder auch Schuldgefühle immer wieder neu entstehen und uns belasten und hemmen. Das kann sogar so weit gehen, dass wir dadurch krank werden. Deshalb ist es wichtig zu erkennen, was uns hemmt und blockiert. Denn nur durch das Erkennen und dann auch durch das Vergeben – sich selbst und anderen – ist ein Loslassen und Freiwerden davon möglich.
Leben ist ständiger Wandel und muss fließen, genauso wie unser Atem. Auch unseren Atem können wir nicht festhalten. Würden wir ihn festhalten, könnte der Atem nicht fließen und wir würden ersticken. Um neu einzuatmen müssen wir immer erst loslassen und ausatmen. Nur so ist Leben möglich.
Besonders das Loslassen von Menschen (Kindern, Partnern, Freunden) bereitet uns oft große Schwierigkeiten. Aber das Loslassen muss ja nicht gleichbedeutend sein mit fallen lassen, verlassen oder vergessen, sondern hat viel mehr auch mit Vertrauen zu tun – dem Vertrauen loslassen zu können ohne zu verlieren. Besonders im Umgang mit Menschen ist es wichtig, die richtige Balance zwischen loslassen und festhalten zu finden. Festhalten ist auch wichtig, jedoch nicht das hemmende Festhalten, oder gar das „Besitzen wollen“, sondern ein freimachendes Festhalten, ein „Festhalten an“. An jemandem festzuhalten in dem Sinne, auch in schwierigen Lagen und auch bei Meinungsverschiedenheiten zu diesem Menschen zu stehen und ihn nicht fallen zu lassen.
Loslassen müssen wir auch, wenn uns nahe stehende Menschen gestorben sind oder im Sterben liegen. Aber auch hier bedeutet Loslassen nicht Vergessen, sondern Behalten im Herzen und auch Vertrauen.
Loslassen, zulassen oder weglassen – das alles bedeutet auch immer darauf zu vertrauen, dass es in unserem Leben etwas gibt, das uns Halt gibt, wie zum Beispiel eine enge Freundschaft. Darin finde ich großen Halt, aber vor allem auch bei Gott. An Gott halte ich fest auf Ihn vertraue ich. Bei Gott finde ich Halt in allen Lebenslagen
Josua 1,5b
Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht26:217
Verlasse dich auf den Allmächtigen, den Barmherzigen
Das finde ich gut das ist genau wie es sein muss. Der der das geschrieben hat hat die wahrheit geschrieben. Ich finde es einfach nur super das sowas mal jemand schreibt.
Danke 🙂
Danke dir, liebe Kerstin,
für diese Fülle an wundervollen Gedanken zu diesem Thema!
Ja, leicht ist es nicht, aber sehr befreiend… und Platz für Neues schaffend… denn unser Leben IST ein Leben in Fülle… und wenn etws geht, kommt etwas Neues, Anderes…
Liebste Sonnengrüße zu dir,
Elisabeth
Danke, liebe Elisabeth und viele liebe Grüße an dich zurück 🙂
Hallo
Wenn mann es aber einfach nicht schafft weil nicht weist wie das geht
undd deshalb nicht zur Ruhe kommt
Liebe Geüße
Michael
Hallo lieber Michael
ich kann dich gut verstehen, mir geht es da in mancher Hinsicht nicht viel anders. Ich denke man muss nach der Ursache der Angst/Ängste (loszulassen) suchen. Das kann, je nachdem worum es geht, beispielsweise mit alten negativen Erfahrungen z.B. des Fallengelassen/Alleingelassen/Verlassen werdens oder mit mangelndem Vertrauen/Selbstvertauen zusammenhängen. Man muss in sich schauen. Wenn man gar nicht zur Ruhe kommt und man sich nur noch im Kreise dreht, könnte es hilfreich sein, sich professionelle Hilfe zu holen, um zu erkennen, was die Ursachen der Ängste sind und wie man diese am besten verarbeiten kann. Ich wünsche dir, dass es dir gelingt und du zur Ruhe kommen und wieder nach vorne schauen kannst.
Liebe Grüße
Kerstin
Sehr gut finde ich die Empfehlung für Eltern gegenüber ihren Kindern: Loslassen aber nicht Fallenlassen. Dankbar bin ich, dass ich diesen Prozess mit meinen inzwischen erwachsenen Kindern geschafft habe.
Es ist schön, dass Sie, liebe Kerstin, mit Ihrem Engagement vielen hilfreich sein können!
Herzlicher Gruß!
Gisela
Hallo Kerstin,
danke für den wunderbaren Tipp auf Eurer Seite vorbeizuschauen 🙂
Bin wirklich begeistert! In vielen Dingen sprecht ihr mir aus dem Herzen.
Freue mich schon auf ganz viele weitere Beiträge, die zum Nachdenken anregen.
Alles Liebe
Michael
Lieber Michael,
es freut mich, dass dir die Seite gefällt und dir vieles aus dem Herzen spricht.
Viel Freude beim Schmökern 😉
Liebe Grüße,
Kerstin
Ja, das ist eine gute Seite…aber eines der schwierigsten Dinge im Leben. Ich hoffe, dass ich es noch Lernen Kann, das Los-lassen!!! Kämpfe nun seit bald 4 Monaten eine kaputte (Freindinnen) Freundschaft loszulassen…habe halt auf einen Weg immer noch Hoffnung… Was ist wohl besser: hoffen oder lassen…?! Liebe Grüsse, Maya
Liebe Maya
ja, da hast du Recht, das Loslassen ist meistens nicht leicht.
Zu deiner Frage: Das eine muss m.E. das andere ja nicht ausschließen. Auch wenn du deine Freundin erst einmal (los-)lässt kannst du doch Hoffnung haben, dass die Zeit einen Neuanfang bringt (wenn ihr beide dafür bereit seid). Es bedeutet ja nicht, dass du keine Freundschaft/Zuneigung für die Freundin mehr empfinden sollst. Also nicht fallenlassen, sondern loslassen in der Form, dass man nichts erzwingt. Erst mal Ruhe einkehren lassen, so dass jede Zeit und Ruhe hat alles zu überdenken und dann, evtl. noch mal das Gespräch suchen und schauen was ihr beide wollt. Freundschaften, können auch daran wachsen. Wie sich alles entwickelt kann man natürlich nicht voraussagen. Konzentriere dich erst mal auf dich selbst und schau was es ist, das dir mit der Freundschaft weggebrochen ist und warum sie kaputt gegangen ist. Ich wünsche dir viel Kraft zum Loslassen, zum dich selbst finden und wenn es für euch beide richtig ist, dann auch einen guten Neuanfang/ eine neue Belebung für eure Freundschaft.
Liebe Grüße,
Kerstin
Vielen Dank liebe Kerstin, für deine Zeilen ! Ja genau, und ich bitte Gott auch immer wieder darum, mir die richtigen Gedanken dazu zu schenken. Ich weiss, auch wenn es schmerzhaft gewesen ist (und manchmal eben immer noch), wird es einen Grund geben, weshalb es so ist wie es ist. -wohl eben auch zum Beispiel, damit ich das Loslassen lernen kann…und ich deshalb nicht weniger Wertvoll bin … Auch dir alles Gute! Lieber Gruss von Maya
Danke für deine guten Wünsche, liebe Maya. Und ja, alles hat seinen Sinn und aus allem lernen wir und nochmal ja, unser Wert hängt nicht von anderen ab. Du BIST auf jeden Fall wertvoll 🙂
Alles Liebe, Kerstin