Ein bekanntes Sprichwort zum Schweigen und Reden lautet:
Reden ist Silber und Schweigen ist Gold
Ist schweigen wirklich immer Gold? Auch beim Gold gibt es eine Karätigkeit und „an seinem Feingehalt muss alles abgezogen werden, was heute an Vorsicht, Müdigkeit, Resignation, Feigheit und Angst ist“ (Wilhelm Schloz)
Das ist richtig, denn schweigen ist nicht grundsätzlich immer positiv zu bewerten, es kann sowohl gut, als auch schlecht sein, genauso wie das Reden. Wenn ich zum Beispiel schweigend zuschauen würde, wie jemandem Unrecht geschieht, wäre das Schweigen falsch. Der Grund des Schweigens könnte Angst, Resignation, Gleichgültigkeit oder schweigendes Zustimmen sein. Hier wäre es besser zu reden, sich einzumischen um zu helfen, aufzurütteln und zu unterstützen.
Schweigen kann auch einfach „keine Lust haben“ bedeuten, Desinteresse oder Bequemlichkeit sein oder auch Betroffenheit ausdrücken. Es gibt viele Gründe für das Schweigen und jeder muss einzeln betrachtet werden.
Unerlässlich ist das Schweigen jedoch immer beim richtigen Zuhören. Denn nur wenn ich schweige – auch in Gedanken – kann ich mich ganz auf meinen Gesprächspartner einlassen und richtig hin- und aktiv zuhören.
Es kommt also darauf an die richtige Mischung zwischen beidem zu finden. Zu schweigen oder zu reden, wo und wann es jeweils angebracht ist. Das ist nicht immer einfach und bedarf der Achtsamkeit.