Ich wünsche Ihnen den Frieden und den Segen Gottes!
Alexander Müller schreibt in seinem Blog morgarten.info, dass in der Vergangenheit oft vom konstruktiven Dialog zwischen Christen und Gottergebenen (Muslimen) gesprochen worden sei. Weiter meint er:
Mittlerweile ist das Thema wieder etwas in den Hintergrund gestellt worden. Oder habt ihr von diesem Dialog etwas mitbekommen? Wenn ja, zu welchen konstruktiven Resultaten hat er geführt?
Da ich als Teil dieser Gesellschaft bisher vom Dialog zwischen Christen und Muslimen nichts mitbekommen habe, möchte diesen wieder etwas mit dem folgenden Filmbeitrag, der zumindest bei mir viele Fragen aufwirft ankurbeln.
Ich möchte diesem Versuch eines Dialoges nachkommen und versuchen als überzeugter Gottergebener ehrliche und direkte Antworten zu geben. Gleich zu Beginn möchte ich betonen, dass es sein kann, dass meine Antworten aufgrund meines Menschseins trotz aller Gegenbemühungen Fehlinterpretationen, unlogisch geführte Gedankengänge, sprachlich stilistische und grammatische Fehler beinhalten könnte, wobei letzteres am wahrscheinlichsten ist. Dafür entschuldige ich mich zuerst bei meinem Herrn, meinem allmächtigen Lehrer: möge Er mir vergeben und mir Sein erhabenes Licht schenken! Ich entschuldige mich dafür, dass ich in meiner Verwirrung und Einbildung die in mir vom Herrn perfekt angelegten Anlagen und meine Vernunft nicht optimal verwende. Und ich bitte natürlich auch die LeserInnen um Entschuldigung.
Ich möchte es A. Müller gleich tun und bette hier zu Beginn das Video ein:
Übersetzung für die Englisch-Laien unter uns:
– Bärtiger Prediger in weißem Gewand:
Islam ist überlegener als die Juden, die Christen, die Buddhisten, die Hindus.
– Unterschrift: [Von Muslimen geschändetes buddhistisches Tempel]
– Bärtiger Prediger: Die einzige Diin (Anm. des Übersetzers: arabisches Wort für Religion oder Bekenntnis), die von Gott akzeptiert wird, ist der Islam (Anm. des Übersetzers: arabisches Wort für Hingabe oder Unterordnung). Und wer auch immer eine andere Diin außer der Hingabe sucht, wird nimmer angenommen werden.
– Unterschrift: [Von Muslimen geschändete Kirchen]
– Bärtiger Prediger: Und die Christen sind Ungläubige und ihr mögt zu euch selber sagen: Nein, nein, nein, sie sind unschuldig! Kein Ungläubiger ist unschuldig!
– Nachrichtensprecherin: Zwei Explosionen, nur Minuten voneinander entfernt, außerhalb zweier Kirchen in Bagdad, während die im Inneren beteten.
– Weiterer bärtiger Prediger mit braunem Käppchen: Und auch ihr werdet die Zerstörung erleben, denn Gottes Religion wird auf dieser Erde vorherrschen!
– Im Hintergrund Schreie zu hören: [Allahu akbar] (Gott ist groß)
Was mir als erstes auffällt ist, dass dieses Video zwei extrem eingestellte Prediger zeigt, die entweder selbst nicht differenzieren können oder der Videomacher ihre Aussagen auf eine extreme Art und Weise und undifferenziert darstellt. Des Weiteren fällt auf, dass nach diesen kurzen Ausschnitten aus den extremen Predigten Sequenzen eingeschoben werden, in denen durch “Muslime” verübte Gewalt dargestellt werden soll. Es ist offensichtlich, dass dieses Video nicht nur die extremen Prediger diskreditieren will, was ja noch aufgrund deren extremen Einstellung durchaus gut geheißen werden kann. Es wird im Videoclip nämlich suggeriert, dass Muslime Anhänger einer bestimmten extremen, weltfeindlichen Ideologie, Weltauffassung oder Religion seien. Dies erinnert mich gerade an die langen Diskussionen, die ich miterlebt habe, in denen die Referenten jeweils die Fehler der anderen Seite erwähnt hatten (in diesem Fall hätte ich beispielsweise erwähnen müssen: Nachdem radikale christlich Orthodoxe eine Moschee im Süden Bosniens verbrannt haben, schlugen jetzt auch die Katholiken zu.). Diese Diskussionen waren mit der Zeit eher kindisch als fruchtbar oder interessant. weil sie dem Prinzip „aber DU hast dies und das gemacht“ folgten. Und ich werde definitiv keine ähnlichen Darstellungen kundtun.
Andererseits ist dieses Video noch gar nichts, dieses Video wurde mittels verschiedener, teilweise tragischer Begebenheiten zu einem Video zusammengeschnitten, um den dramatischen Effekt zu erhöhen. Beim Überfliegen seines Blogs sehe ich, dass A. Müller eine Vorliebe für Themen mit extremen Darstellungen als Inhalt zu haben scheint. Es gibt durchaus genügend Kandidaten aus dem sunnitischen Gelehrtenbereich, deren Aussagen noch haarsträubender und entsetzender sind als diese Filme, die mehr auf Rhetorik aufbauen als auf bloße Ereignisse oder Aussagen. Beherrschte A. Müller nur mehrere Sprachen (wie etwa Türkisch oder Hocharabisch), hätte er eine weitaus bessere Auswahl an solchen Filmen, die mehr auf dem Inhalt aufbauen als auf der Machart des Videos. Ein Beispiel:
Ich werde den Inhalt dieses Videos nicht übersetzen, allerdings nur das Thema als Zusammenfassung erwähnen: Sie können ein einjähriges Mädchen heiraten (es gibt kein minimales Alter, um heiraten zu können) und Geschlechtsverkehr betreiben, wenn sie acht Jahre alt ist. Falls A. Müller noch mehr will, braucht er mich nur zu kontaktieren. Ich kann gerne seine Bedürfnisse nach diesen extremen Darstellungen stillen. Kommen wir nun aber zu seinen Fragen:
- Wie beurteilt ihr die Aussagen, welche der Prediger im Filmbeitrag macht? (Unter anderem nennt er Christen Kuffers!)
Wie eingangs erwähnt, differenzieren die Prediger nicht. Ich bin kein Freund von undifferenzierten Aussagen, weshalb ich mich insbesondere von der pauschalen Bewertung der Christen, Juden und anderer Gruppierungen als “Ungläubige” distanziere. Ich selbst habe sehr enge christliche und jüdische Freunde, die ich persönlich genauso als Gottergebene betrachte, wie ich selber versuche einer zu sein. Ich bin Gott zutiefst dankbar für die Freundschaften mit diesen wundervollen Menschen! Des Weiteren differenziert auch der Koran selbst innerhalb der Christen und Juden. Er erwähnt sowohl, dass sie Ungläubige sein können, wie auch, dass sie ebenso den Lohn ihres Herrn erhalten werden. Deshalb sollte ein Gottergebener (arabisch: Muslim) sich von den Aussagen der Prediger distanzieren, die in ihren Aussagen auch einige der Koranverse missbraucht haben.
- Ist der Islam in euren Augen tatsächlich eine Religion, die über dem Buddismus, Christentum, Hinduismus und Judentum steht? …bzw. über allen anderen Religionen?
Es ist leider so, dass die schlimmsten Verzerrer einer Religion immer noch ihre Anhänger selbst sind. Das Wort “Islam” (die latinisierte Form des arabischen Wortes إسلام) ist kein Eigenname und noch weniger eine eindeutige Bezeichnung für eine bestimmte Religion oder Weltanschauung. Genauso wie es nicht das Christentum oder den Christen gibt, existiert auch kein offizieller “Islam”. Deshalb müssten wir zuerst mal klar stellen, welcher Islam gemeint ist. Was die wörtliche Bedeutung des Wortes, nämlich Hingabe, in Bezug auf Gott angeht, so werden mir wohl auch die Juden und Christen zustimmen, dass der Weg zu Gott nur durch die vollständige Hingabe und das vollkommene Vertrauen an Ihn wirklich erreicht werden kann. In anderen Worten: Ich werde meinen Schöpfer nicht erreichen können, wenn ich Ihn nicht aus vollstem Herzen liebe.
Die meisten Menschen, die sich selbst als Muslime bezeichnen wollen, folgen nicht ihrer eigenen Religion. Sie folgen einem Brauchtum, einer Kultur, in die sie hinein geboren wurden, und in der sie (mehr unbewusst als bewusst) einen sozialen Zusammenhalt sehen. Sie können sich an der schwach gelebten Religion fest halten. Ein Bedürfnis nach wirklichem Wissen über die eigene Religion ist meist nicht vorhanden und wenn doch, wird die Vernunft verschleiert durch Dogmen und blindem Vertrauen in die Praxis der Vorfahren. Dieses Problem des blinden Vertrauens in andere Menschen ist universal. Jede Lehre, ganz gleich wie sie geartet sein mag, hat mit der „Institutionalisierung des Glaubens/der Lehre“ zu kämpfen. Als Beispiel möchte ich einen gedanklichen Sprung zu den Kampfkünsten machen und erwähne hier einen Link zu einem Artikel, den ich genauso gut über die Religion hätte schreiben können.
Religion ist ein Randprodukt bei vielen Menschen. Dies hat zur Folge, dass die meisten Menschen ihre eigene Religion nicht genau kennen. Und wer in seiner Ausführung ungenau ist, der ist anfälliger für Selbsttäuschung, Halbwissen und Irreführung. Hier möchte ich, um wieder die Universalität dieses Phänomens zu verdeutlichen, den Mathematiker Bertrand Russell zitieren:
Seit man begonnen hat, die einfachsten Behauptungen zu beweisen, erwiesen sich viele von ihnen als falsch.
Leider wagen nur die wenigsten Menschen diesen sehr mutigen, aber notwendigen Schritt. Die meisten begnügen sich mit dem, was sie bereits haben und möchten nicht den schweren Weg der Suche einschlagen, die viel Kraft, Geduld und Ehrlichkeit erfordert. Die meisten Menschen befolgen lieber eine willkürliche Zusammensetzung von Tradition, Kultur und Religion. Dies ist auch der Grund, weshalb ein vietnamesischer Islam nicht derselbe ist wie der türkische Islam (besonders in Anatolien). Die Religion ist so komplex und ortsgebunden wie jede Kultur auch. In einigen Ländern mögen gewisse Scheichs das Sagen haben, hier in Deutschland ist mehr eine Kultur des selbständigen Denkens zu beobachten. Bei den Schiiten ist es die „Ahlu-l-beyt“, die Autorität genießt, bei den Sunniten sind es die „Gelehrten“, die Fatwas ausstellen dürfen. Selten ist es so, dass der Gedanke des Menschen allein ausschlaggebend ist für die Bewertung der Richtigkeit. Dies gilt genauso in den Religionen rund um die Evangelien (Katholizismus, Protestantismus etc.).
Oder kurz gesagt: wer seine eigene Religion nicht Gott (Wahrheit) allein widmet (keine sonstige Autorität oder Heilquelle akzeptiert) und nicht sich selbst ehrlich hinterfragt, wird als Konsequenz in widersprüchliche Ansichten gezwungen, da er dann ortsgebundene, von seiner eigenen Religion unabhängige Ideen, Gedanken, Meinungen, Lehren oder Ideologien als Teil seiner eigenen Religion versteht, die nie so in den Schriften oder ursprünglichen Quellen gefunden werden konnten. Dieser Gedanke ist wiederum nicht nur auf Religion allein bezogen.
- Was ist von jemandem zu halten, der vom Islam zum Christentum konvertiert?
Wie oben bereits angemerkt, ist es ausschlaggebend, von welchem Islam zu welchem Christentum konvertiert wird. Es gibt Formen des Islam, die nicht mit dem Koran kompatibel sind, wie etwa der sunnitische oder schiitische Islam. Andererseits gibt es Formen des Christentum, die mit dem Koran kompatibel sind. Und natürlich gibt es auch Formen des Christentum, die nicht im Einklang mit der koranischen Botschaft stehen.
Die Meinungs- und Religionsfreiheit ist ein im Koran verankertes Grundprinzip. Wer seine Religion oder Auffassung wechseln will, darf das tun, wann er will und wie er will. Was von einem Konvertiten zu halten ist, ist eine individuell zu beantwortende Frage, aber soviel lässt sich sagen, dass dieser Konvertit auf jeden Fall mit Respekt und Freundlichkeit behandelt werden soll, solange dieser nicht gerade ein Militant wird und Muslime physisch angreift.
- Wie beurteilt ihr Mischehen zwischen Angehörigen verschiedener Religionen?
Der Koran erlaubt keine Ehen mit Personen, die als Polytheisten oder Ableugner bezeichnet werden. Dies ist weniger im Sinne einer Wertung denn eines göttlichen Ratschlags zu verstehen. Falls ich als überzeugter Gottergebener eine Ehe eingehen will, komme ich nicht drum rum, die Position meines Partners tiefgreifend in Frage zu stellen, und in solch fundamentalen Angelegenheiten wie Weltanschauungen hat die Praxis gezeigt, dass es schwierig ist, eine solche Beziehung zu pflegen oder auf gesunder Basis fortzuführen. “Mischehen”, die nicht in diese Kategorie fallen (wie z.B. ein gottergebener Mann, der mit einer gottergebenen Christin heiraten will – oder auch umgekehrt), sind generell erlaubt.
- Sollen die Kinder solcher Mischehen getauft werden sofern ein Elternteil christlich ist?
Dies ist erneut eine Frage, die je nach Situation beurteilt werden muss. Die Ehe ist primär eine Partnerschaft, zu der zwei Personen gehören. Es kann keine gesunde Grundlage einer Beziehung sein, wenn der eine Partner über eine Sache entscheidet, ohne den anderen Partner mit einbezogen zu haben. Ich persönlich finde zum Beispiel, dass die Taufe im Herzen eines Kindes nichts bewirkt. Deshalb hätte ich persönlich keine Probleme mit einer Taufe. Sie ist bloß ein Ritual in einer gewissen Gemeinschaft. Ich würde viel mehr wollen, dass mein Kind lernt, selbständig zu denken und solche Rituale und Praktiken kritisch zu hinterfragen, ganz gleichgültig, aus welcher Religion sie abstammen mögen.
- Welchen Religionsunterricht sollen die Kinder von Mischehen besuchen?
Ich würde doch hoffen so viele verschiedene wie nur möglich! Je breiter das Wissen eines Kindes (Menschens) ist, desto mehr Vergleichsmöglichkeiten hat es und kann so Gott will bessere Gedankengänge über die verschiedenen Religionen führen. Ich würde es auch begrüßen, wenn die Kinder mit verschiedenen Darstellungen der ein und derselben Religion konfrontiert würden, damit sie sehen, dass diese komplexe Welt nicht in ihren Teilen in einzelne Schubladen gesteckt werden kann.
- Was haltet ihr von der Scharia?
Auch hier: welche Schari’a (latinisierte Form des arabischen Wortes شريعة, was Weg, Gesetz, Pfad oder Ritus bedeuten kann)? Der Koran selbst propagiert ein Lebenssystem, welche eine gesellschaftliche Struktur vorschlägt, die mit den heutigen entsprechenden Begriffen als demokratisch und föderalistisch-laizistisch bezeichnet werden könnte.
- Sollen wir diese in der Schweiz auch einführen?
Ich bin momentan als schweizer Bürger mehr oder weniger zufrieden mit dem jetzigen politischen System und sehe es auch in vielen Bereichen als in Einklang stehend mit den koranischen Vorschlägen für eine soziale Gemeinschaft. Ich würde es kaum eintauschen wollen mit einer Schari’a eines sunnitischen “Gelehrten”. Das würde wohl keiner, der dem Koran ernsthaft folgt.
Ich möchte des Weiteren A. Müller dazu einladen, unseren Artikel “Die Eigenschaften der Kafir und die Gesichter des Unglaubens” zu lesen, damit er ein differenzierteres Verständnis des Wortes “Kafir” gewinnt und nicht von der eher misslungenen Darstellung aus Wikipedia abhängig bleibt.
Ich will nun seinen Artikel “Ist es verboten Mohammed zu kritisieren?” beantworten. Vorab die Antwort auf die Frage: nein, es ist erlaubt, Mohammed zu kritisieren.
Es überraschte mich nicht, was die FPÖ-Politikerin Winter sagte. Ihr wurde Rassismus vorgeworfen auf den Satz hin: Mohammed wäre „im heutigen System ein Kinderschänder“. Was die wahren Absichten von Frau Winter angeht, kann ich nichts sagen – sie könnte es aus politischen (Provokation) oder persönlichen (Entrüstung) oder sonstigen Gründen gesagt haben. Aber wenn es darum geht, den Propheten Mohammed falsch darzustellen, wie er in den eigenen Büchern der Sunniten und Schiiten beschrieben wird, so hat sie meiner Meinung nach noch kräftig untertrieben. Der Prophet Mohammed wäre laut diesen nichtislamischen Büchern im heutigen System ein Kinderschänder, sexsüchtiger Psychopath, Kriegstreiber, Unterdrücker, Missachter der Meinungsfreiheit, ein abergläubischer Mensch, ein Tyrann, ein Despot, ein Frauenhasser. Es gäbe bestimmt noch mehr, womit der sunnitische Mohammed beschrieben werden könnte, jedoch ist das glücklicherweise nicht der wahre Mohammed, der den Koran überbracht hat und von dem geschrieben steht, dass er „große Tugendeigenschaften besitzt“.
17:36 Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Das Ohr und das Auge und das Herz – sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.
Dieser wichtige Grundsatz eines den Koran befolgenden Gottergebenen zeigt, dass wir auch mit den sogenannten “historischen” Quellen kritisch umzugehen haben. Denn was ich weiter oben bereits schrieb, kann hier nochmals stehen: die Menschen vertrauen ihren Vorfahren und sehr oft ohne großes Hinterfragen. Wer die Angelegenheit genauer betrachtet, wird sehen können, dass laut den Ahadith (latinisierte Form des Plurals von Hadith) der Prophet Mohammed ein brutaler, Sex-verrückter Tyrann war, der Geschlechtsverkehr mit Sklaven und temporäre Ehen erlaubte, Menschen wegen Ehebruch steinigte, „Apostate“ umbrachte und noch vieles mehr. Die Darstellungen in diesen dubiosen Hadith (ungefähr als “HHadiiph” ausgesprochen) sind teilweise dermaßen extrem, dass sie den Propheten Mohammed, seine Frauen und Gott selbst beleidigen, davon ganz zu schweigen, dass sie häufig in Widerspruch zum Koran stehen. A. Müller schreibt in seinem Artikel:
Wer an der Glaubwürdigkeit der Hadith-Sammlungen zweifelt, der zweifelt damit auch am Islam, der sich neben dem Koran auf diese Hadith-Sammlungen stützt.
Womit er nur das wiederholt, was sunnitische oder schiitische Gelehrte gerne predigen. Auch als Nichtmuslim (Nichtgottergebener) kann er solcherart Aussagen kritisch und skeptisch prüfen und die Sache an sich noch genauer betrachten. Wer die Glaubwürdigkeit der Ahadith anzweifelt, macht das, was der Koran in Kapitel 17, Vers 36 verlangt. Des Weiteren ist es der sunnitische bzw. schiitische Islam, der sich neben dem Koran auf diese Sammlungen stützt, wobei sich die Methoden und Kriterien je nach Sekte bzw. Konfession ändern, mit der diese Sammlungen gefiltert werden. Damit ist die eigene Religion der Willkür zum Opfer gefallen und wir können uns all das heraus nehmen, was wir uns wünschen. Der Koran kritisiert solch eine Haltung wie folgt:
68:37-38 Oder habt ihr etwa ein Buch, in dem ihr studiert, so dass ihr danach alles erhalten sollt, was ihr wünscht?
Die Hadith-Sammlungen sind also keine historischen Fakten oder auch kein gesichertes Wissen. Sie sind im Zuge einer konfessionellen Auseinandersetzung über rechtliche und religiöse Fragen über einen langen Zeitraum entstanden und werden heute noch als politisches Instrument verwendet und finden auch noch Anwendungen in gewissen Schari’a-Versionen.
Frau Winter und all jene, die ihrer Meinung zustimmen, können wir also dahingehend kritisieren, dass sie die Sachlage nicht genauer betrachtet haben. Wir könnten Frau Winter kritisieren, falls sie eine sunnitische Darstellung des Propheten wiedergeben wollte, dass sie diese Darstellung noch kräftig verschönert hat.
Die Hadith-Bücher sind auf keinen Fall eine authentische Quelle, um etwas über den Propheten Mohammed zu erfahren. Kein seriöses und mit Vernunft geführtes Gericht dieser Welt würde auch nur einen einzigen Hadith als gerichtlich legitim und bindend betrachten.
Wie schon in vielen anderen Themen, müssen wir auch die einfachsten Aussagen immer wieder aufs Neue überprüfen. Ansonsten laufen wir Gefahr, dogmatische Sätze unüberlegt nachzuplaudern. Auch der Geist eines Menschen muss fit gehalten werden, ansonsten wird er genauso träge wie der menschliche Körper. Ein ehrliches, mutiges, genaueres Hinschauen wird uns davor bewahren, des Kaisers neue Kleider zu schlucken. Eine vernünftige und ehrliche Betrachtung wird uns zu gut beobachtenden Kinder werden lassen, die sehen können, dass der Kaiser nackt ist. Möge unser aller Herr uns diese Sinne schärfen und uns davor bewahren, dass unser Geist träge wird. Mit diesen Worten beende ich für heute den Dialog und verbleibe
mit freundlichen Grüßen und in Frieden,
Kerem
Guten Tag Herr Kerem A.
Ich habe über Ihr Statement auf Ihrem Blog nachgedacht. Dabei sind mir spontan ein paar Fragen eingefallen, die ich Ihnen gerne stellen möchte.
Auf meine Frage was von jemandem zu halten ist, der vom Islam abgefallen ist und zum Christentum übergetreten ist antworteten Sie wie folgt:
„Wie oben bereits angemerkt, ist es ausschlaggebend, von welchem Islam zu welchem Christentum konvertiert wird. Es gibt Formen des Islam, die nicht mit dem Koran kompatibel sind, wie etwa der sunnitische oder schiitische Islam. Andererseits gibt es Formen des Christentum, die mit dem Koran kompatibel sind. Und natürlich gibt es auch Formen des Christentum, die nicht im Einklang mit der koranischen Botschaft stehen. Die Meinungs- und Religionsfreiheit ist ein im Koran verankertes Grundprinzip. Wer seine Religion oder Auffassung wechseln will, darf das tun, wann er will und wie er will.“
Dazu ein paar Fragen meinerseits:
Welchem Islam gehören Sie an?
Was halten Sie von der Hadd-Strafe, die für Apostasie vorgesehen ist?
Apostasie, d. h. Abfall vom Islam (abgeleitet von Koransure 2, Vers 217, Koransure 4, Vers 137-138 und Koransure 5, Vers 21) Einige wenige interpretieren den Koran dahingehend, dass eine Bestrafung für dieses Vergehen erst im Jenseits vorgesehen ist. Die meisten Rechtsschulen sind der Ansicht, dass eine solche Tat mit dem Tod zu bestrafen ist. Zusätzlich soll auch das Eigentum konfisziert werden.
Zu Ihrer Aussage, dass es erlaubt sei Mohammed zu kritisieren:
Wieso veranstalten Muslime dann gewaltätige Tumulte und Proteste bei denen Sie zum Tod derjenigen, die den Islam und den Propheten beleidigen aufrufen?
Zu Mohammed und der Aussage von Frau Winter bezüglich dem Vorwurf er sei nach heutigen Massstäben ein Kinderschänder:
Mohammed wurde um 570 nach Christus geboren, begann seine Karriere als Prophet im Jahr 610 nach Christus und starb im Jahr 632 nach Christus. Er wurde somit rund 62 Jahre alt. Seine Lieblingsfrau Aischa bint Abi Bakr starb im Jahr 678 nach Christus. Sie überlebte den 62 Jährigen um 46 Jahre! Alleine schon aufgrund dieser Tatsache ist den Haditen, welche sagen, dass Mohammed seine Lieblingsfrau ehelichte als sie noch minderjährig war glauben zu schenken. Finden Sie nicht auch?
Freundliche Grüsse
Alexander Müller
Frieden sei mit Ihnen und auch Ihnen einen guten Tag Herr Müller, Ich gehöre dem Islam des Koran an, das heißt, dass ich nur den Koran allein als verbindlich erachte, was das Verständnis und die Praxis meiner Religion anbelangt. Alle weiteren Quellen, wie etwa Bücher oder Meinungen, sind menschliche Werke und Ansichten, die keine religiöse Relevanz besitzen. Ich bemühe mich, einzig und allein den Koran meinen Islam bestimmen zu lassen. Eine diesseitige Bestrafung für den "Abfall vom Glauben" ist im Koran nicht vorgesehen. Die Todesstrafe für den "Abfall" steht in krassem Widerspruch zum Koran, der besagt, dass in der Religion kein Zwang sein soll (2:256). Wie schon einmal geschrieben, ist die Meinungs- und Religionsfreiheit eines der Hauptprinzipien des Koranischen Islam (18:29; 2:256; 10:99; 50:45; 88:22). Die Menschen können aufgrund ihres Glaubens in dieser Welt nicht bestraft werden. Zu den gewalttätigen Tumulten lässt sich sagen, dass diese unglückliche und traurige Reaktion seitens vieler Sunniten und Schiiten (zusammengefasst unter dem Begriff "Muslime") ein Ausdruck für ihre Ohnmächtigkeit ist und ebenso dafür, dass sie ihre eigene Religion nicht verstanden haben. Darüber habe ich bereits in folgendem Blog-Eintrag geschrieben: Passivität der Muslime – Was ging schief? Zu den Zahlen, die Sie in Bezug zur Äußerung Frau Winters erwähnen, kann ich auch nur mehr oder weniger wiederholen, was ich im Blog-Eintrag bereits schrieb. All diese Daten, Zahlen und ähnliche Informationen entspringen den Hadith-Büchern. Ihre Zahlen bzw. die Zahlen aus Wikipedia sind des Weiteren weitere Versionen von ein und derselben Sache. Ich habe auch schon unterschiedliche Zahlen gelesen, die als "historisch gesichert" galten. Sie sind also eine Spekulation unter vielen verschiedenen. Auch zu den Ahadith, die das Heiratsalter von Aisha zu bestimmen scheinen, gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansichten, wie etwa in: Ein pädophiler Prophet!? Weitere Quellen gibt es zu Hauf. All diese Quellen und Betrachtungen besitzen aber einen gemeinsamen Faktor: der Gebrauch von Ahadith. Und auch sonst spielt die Person des Propheten Mohammed keine Rolle, allein und wichtig ist seine Gesandtschaft und sein Prophetentum, also die Botschaft, wofür er stand: der Koran. mfG und in Frieden, Kerem A.